Schämt euch nicht, wir wussten auch nicht so wirklich viel. Außer, dass es die Hauptstadt von Kalifornien ist, wussten wir eigentlich gar nichts. Dann aber haben wir im Motel ein paar Flyer liegen sehen. Unter anderem wurde da für "Old Sacramento" geworben. Eine Stadt wie im wilden Westen mit Veranstaltungen das ganze Jahr. Und wir hatten Glück: An diesem Wochenende waren die "Gold Rush Days". Es wurde mit historischen Aufführungen, Wild-West-Schießduellen und einer lebendigen Geschichtsstätte geworben. Das klang super interessant. Vor allem, weil ich aus Deutschland bereits Mittelalterfeste kenne, war ich sehr gespannt, wie das denn hier ablaufen würde. Also haben wir erst mal die Landkarte heraus gesucht, um zu kucken, wo das denn war. Und wir hatten mehr Glück als Verstand: Der Ort lag nur 15 Gehminuten von unserem Motel weg! Also nichts wie Foto und Geldbeutel geschnappt und los gings!
Dort angekommen haben wir uns sofort in den guten alten Wild Wild West zurück versetzt gefühlt. Die Darsteller hatten Kleidung von damals an und auch die Straßen sahen aus wie früher.
Aber bevor wir uns in das bunte Treiben gestürzt haben, haben wir uns erst einmal eines der vielen Museen angesehen. Hier hat man schon am Anfang klar erkennen können, dass Old Sacramento in den 1860er Jahren Als Zentrum des Goldhandels bekannt war:
Aber auch sonst hat man einen tollen Einblick in frühere Zeiten bekommen.
Was sagt ihr zu meiner Kutsche? Extra für euch poliert...
Das war wirklich sehr interessant, denn vieles hat sich doch sehr von unserer Kultur unterschieden. Zwischendurch durften wir dort auch selbst Hand anlegen und kleine Indianerpuppen basteln. Da fühlt man sich gleich wieder wie ein kleine Kind. Hat echt Spaß gemacht!
Da es ein kleines, aber feines Museum war, waren wir aber trotzdem auch relativ schnell wieder draußen und konnten eine Mittelaltervorführung miterleben. War ganz schön laut 😅
Aber auch im Tanzbereich ging es lustig zu und ich kann euch sagen, dass diese historischen Gewänder beim Tanzen richtig schön ausgesehen haben.
Und wo bei uns die Leute mit dem Fahrrad kommen, da kommen sie hier eben stilecht auf dem Pferd.
Echt kultig! Ach übrigens: wenn man nicht aufpasst, dann wird man auch noch von der Postkutsche umgerannt, wenn sie alle 30 Minuten durch den Ort "pfeift".
Das hätte meinen Mädels gefallen...hätte es sie damals schon gegeben. Und wisst ihr, was ihnen noch gefallen hätte? Nein? Ich verrate es euch: Der Candy-Shop! Hier gab es wirklich einen Laden, der nur Kaubonbons angeboten hat! Ein wahres Süßigkeitenparadies! Man durfte jede Sorte probieren, bevor man sie gekauft hat. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind im Himmel...im Süßigkeitenhimmel!
Nach dem süßen Erlebnis haben wir uns dann noch nen amerikanischen Maiskolben und anderes Fingerfood gegönnt und sind an den Sacramento River gegangen um etwas zu verschnaufen. Dort hat dann schon die nächste Überraschung auf uns gewartet: Ein Schaufelraddampfer!
Der Dampfer ist wirklich gefahren! Das waren schon extreme Eindrücke an diesem Tag. Was uns aber auch extrem in Erinnerung geblieben ist:
Mitten durch die Menschenmenge verliefen Schienen und man konnte in einer alten Dampflok mal eben durch alle durch fahren - ohne Absperrungen oder ähnliches.
Ein lautes "TUUUT TUUUT" musste ausreichen. Das wäre doch in Deutschland nie denkbar! Aber irgendwie lustig. Passiert ist übrigens nichts.
Und auch wenn für den Abend noch tolle Aktionen angepriesen wurden, mussten wir am späten Nachmittag wieder zurück gehen, denn wir mussten noch unsere Vorräte aufstocken und uns doch auch nochmal ausruhen. Denn am nächsten Tag sollte es nach San Francisco gehen! Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf dem Nachhauseweg sind wir übrigens noch an einem so richtig typischen amerikanischen Truck vorbei gekommen.
Die sehen echt viel cooler aus als unsere deutschen Trucks, findet ihr nicht?
Das war es dann aber auch schon von diesem Tag. Hätte euch ein Mittelalterfest auch gefallen? Oder hättet ihr was anderes gemacht?
Bis zum nächsten Bericht!
